Donnerstag, 6. Mai 2010

Statusmeldung Teil I

Dieser Beitrag ist schon etwas mehr als zwei Wochen alt, allerdings habe ihn angefangen zu schreiben und wollte ihn euch nicht vorenthalten. In den nächsten Tagen wird dann auch hoffentlich was aktuelles upgeloadet ;-) Fotos bin ich schon am aussortieren dieckommen dann auch in den Blog.

Jetzt sind wir knapp drei Wochen in Perth und haben auch schon eine Menge hier und auf dem Weg hier hin erlebt. Ich versuche es mal auf die Reihe zu bekommen, denn in mein Tagebuch habe ich schon länger nicht geschrieben.

Also, als Jakob und ich dann endlich mal mit unserem Auto in Melbourne von der Fähre sind haben wir direkt im Hostel eingecheckt und sind ins Bett gefallen. Waren zu zu dem Zeitpunkt schon ewig lange wach. In Melbourne sind wir dann auch nur eine Nacht geblieben, die Stadt bereitete sich gerade auf das Formel1 Wochenende vor, dementsprechend waren auch die Hostelpreise. Wir sind dann am nächsten TAg kurz zu Lena haben unsere Taschen umgepackt unser Auto vollbeladen (es war/ist unglaublich was unser Tony alles schlucken musste) Jeder von uns hat ja eine dieser riesigen Trolleytaschen und zusätzlich noch einen Rucksack hinzukamen noch unzählige Taschen mit allerlei anderem Kram sprich Schuhe, Elektrozeug etc.
Eigentlich hätten wir ein Bild davon machen müssen, aber wie das immer so ist sind wie erst darauf gekommen als die ganzen Sachen schon im Auto waren und nochmal alles rauzuholen wäre nachher einem Puzzle gleichgekommen. Jetzt ist's zu spät.
Wir sind dann am frühen Nachmittag zu den Grampians aufgebrochen und nach einem etwa vier stündigem Trip auch dort angekommen. Dort haben wir dann auch übernachtet um uns am nächsten Tag die Gegend bzw. den National Park anzusehen. In der Dämmerung haben wir auf dem Sportplatz neben uns so viele Kängurus (Roos steht ab sofort für Känguru) gesehen wie ich noch nie in unserem Leben zu vor, wicked ;-)
Die Grampians waren auch ziemlich beeindruckend wie man an den Bildern sieht.
Auf einem Parkplatz ist uns dann auch aufgefallen das Tony inkontinent ist, er verlor Kühlwasser. Das war natürlich absolut nicht das was wir jetzt gebrauchen konnten, und einen Mechaniker gab es weit und breit nicht. Was blieb uns also übrig als die Finger zu kreuzen und zu hoffen das wir nicht irgendwo zwischen den Grampians und Adelaide liegen bleiben würden.
In Adelaide angekommen mit viel Dusel, nisteten wir uns in einem Hostel direkt in Strandnähe ein. Und weil es uns dort so gut gefiel und das Wetter super war beschlossen wir zwei Nächte zu bleiben um auch Kräfte für die bevorstehenden 2500km zu sammeln die wir am Stück durchfahren wollten. Sofern Tony es mitmachen würde. In Glenelg (Adelaide) haben wir dann auch nur rumgegammelt, Jakob und ich waren bei Sonnenuntergang auch im Wasser, war total geil.
Nachdem wir dann genug Kräfte gesammelt hatten und Tony mit Wasser und Benzin versorgt war brachen wir gegen Mittag gen Westen auf. Wir fuhren und fuhren und fuhren und fuhren....
Etwa alle vier Stunden wechselten wir den Fahrer, checkten Öl- und Wasserstände nach und gönnten uns und Tony eine Pause um abzukühlen, es war nämlich verdammt heiss. Als wir uns dann kurz vor Mitternacht an einer der Tankstellen nach der nächsten erkundigten (unser Kilometerzähler war im Eimer), riet man uns davon ab weiterzufahren. Es wären nachts zu viele Roos auf der Fahrbahn und wir würden mit Sicherheit welche plattfahren, was weder Tony noch den Roos gefallen dürfte. Wir machten mit einem Trucker an der Tanke aus, uns hinter ihn zu hängen damit er uns den Weg nach Perth freibolzt. Da er noch seine 1000l zu tanken hatte fuhren wir gemächlich los und hofften einige Stunden lang dass er uns ein- und überholen würde. Er kam nur irgendwie nicht hinterher. Eine Zeitlang haben wir auch kein einziges Vieh auf der Strasse gesehen bis dann kurz nach Bordertown der ganze Spass anfing. Roos egal wo man hingesehen hat, versammeln sich gemächlich auf der Hauptstrasse wie Russen am Wochenende an der Tankstelle oder auf dem Parkplatz einer Supermarktkette. Wir drosselten das Tempo und begannen ganz chechillt durch die Nacht zu fahren, nach einigen Stunden, mehreren Brems- und Ausweichmanövern wurde es dann endlich heller und wir konnten auf die Tube drücken. Viel Aufregendes ist auch sonst auf der Fahrt nicht passiert, da man Nachts gefahren ist hat man nicht viel von der "Landschaft" bzw. Einöde gesehen. Der Streckenabschnitt wird von den Abo's auch KeinBaumLand oderso bezeichnet was ja dann auch alles sagt. In den Reiseführern wird auch empfohlen zwei Ersatzräder mitzunehmen um bei einer Panne den einen zu verbrennen um so auf sich aufmerksam zu machen, hätten wir ja auch gerne gemacht, aber wo sollte der hin??? Wir hatten noch nicht mal ein Reserverad dabei, sondern nur diese Tuben mit Schaum die man bei einer Panne in den Reifen sprüht. Das einzige Werkzeug das wir dabei hatten war ein Schraubendreher, auf der einen Seite Kreuz auf der anderen Schlitz. Um genau zu sein sind das dann ja doch zwei Werkeuge ;-) Ich weiss es ist ganz schön naiv so loszufahren, aber Leute wir sind noch nie anders durch OZ gefahren weder im Urlaub noch jetzt. Gott sei Dank, sind wir bisher auch vor Schlimmerem bewahrt geblieben, wir wissen auch warum...
Eigentlich sollte man sich auch tagelang Zeit lassen mit diesem Track, aber es gibt nicht wirklich was zusehen auf einer Strecke die von der Länge vergleichbar mit der von London nach Moskau ist. Desweiteren sind wir auf der längsten geraden Strecke Australiens gefahren (146,6km), bei der mit Sicherheit der ein oder andere Fahrer auch in Versuchung kommt ein Nickerchen zu halten.
Wir sind dann nach knapp über 26 Stunden Fahrerei endlich in Esperance angekommen, dort mussten wir allerdings erstmal einige Stunden warten bis wir wussten ob wir Betten im Hostel bekommen würden, die Rezeption machte Mittagspause. Letzendlich bekamen wir dann auch da eine Unterkunft und nach einer erholsamen Dusche und unserem Standardessen auf Reisen Instantnudeln und Tuna fielen wir alle todmüde ins Bett. Am nächsten Tag nach dem Frühstück sahen wir uns ein wenig in der Gegend um und fuhren den Great Ocean Drive entlang, die Strecke war der Hammer. Ich wünschte mir meinen TT hierzuhaben oder ein Motorrad. Die Strände waren der Wahnsinn, weißer Sand und türkisblaues Wasser, wie aus dem Reiseprospekt. Wir fuhren also weiter bis nach Albany, wo wir auch unsere nächste Nacht verbrachten. Nachts spielten uns ein paar Jungs die wir im Pub getrofffen hatten einen Streich. Dies viel uns auf als wir morgens vor unserem Auto mit zwei Plattfüßen standen, zum Glück nicht durchgestochen. Da wir mit der Kiste keinen Meter fahren konnten, blieb uns nichts anderes übrig als einen kleinen Kompressor zu kaufen. Was hatte ich jetzt für Rachegelüste, was malte ich mir jetzt nicht alles im Kopf aus um es diesen Motherf(zensiert) heimzuzahlen. Zu unserem Glück fanden wir einen von ihnen im Auto liegend und seinen Hangover auskurierend auf einem Parkplatz. Nach einer kurzen Diskussion, bei der ich ihm sagte ich hätte alles von oben mit einem Handy gefilmt und wäre gerade auf dem Weg zur Polizei, willigte er ein uns das Geld für den Kompressor zu erstatten. Armer Tony, war er doch jetzt für sein Leben geschädigt wurde er in der Nacht geschändet. Naja, nochmal Glück gehabt. In Albany sahen wir uns dann auch die Sehenswürdigkeiten der Gegend an bevor wir dann endgültig Richtung Perth fuhren.
Jakob und ich leben schon in unserem dritten Hostel und werden wohl auch dieses verlassen. Es spricht nicht viel dafür länger hierzubleiben, es ist versifft, auf unserem Zimmer gibt es mit aller Wahrscheinlichkeit Bed Bugs (auch wenn wir noch nicht gebissen wurden), seit wir hier eingezogen sind gibt es kein heisses Wasser beim Duschen etc. Die Hiobsbotschaften nehmen einfach kein Ende. Heute Nacht wurde Jakobs Laptop gezockt, weil jemand einfach so ins Zimmer spazieren konnte, die Sicherheitsvorkehrungen sind unter aller Sau. Vorhin ist der Laptop auf unerklärliche Weise aber wieder aufgetaucht. Angeblich auf der Toilette gefunden... Kein Kommentar.
Für das Hostel sprechen eigentlich nur die Lage, $ 5 die Woche für unbegrenzten Internetzugang (zahlen wir aber nicht, dank Shu Chi), und der Preis für eine Woche Übernachtung der auch von unserer "Freundin" an der Rezeption massiv gedrückt wurde.
Am ersten Tag hier im Hostel habe ich Knieps (Michael) getroffen der sich hier schon seit Wochen durch's Hostel schnorrt. Eigentlich leben er und Marcel in einem Van nicht weit vor der Haustür des Hostels entfernt geparkt. Er war gerade auf'm Weg zur Dusche und kam mir verdammt nochmal so bekannt vor. Als ich dann sein RAR Bändchen vom letzten Jahr am Handgelenk sah, war klar dass er sein musste. Für alle die sich nicht an ihn erinnern, der Typ mit den Strassenköterblonden Haaren der gegenüber von uns gezeltet hat mit der grossen Gruppe. Was für ein Zufall das man sich in der abgelegensten Grossstadt der Welt auf diese Weise wieder über den Weg läuft. Und weil's echt so abgefahren ist, haben wir beschlossen die Arbeitssuche zu verschieben und erstmal eine Woche unser Wiedersehen zu feiern, wir sind noch immer dran. Aber langsam geht uns allen die Puste aus... Wir sind ja nicht mehr die Jüngsten und diese ganzen Exzesse hinterlassen mit Sicherheit ihre Spuren. Nach etwa zehn Tagen hemmungsloser Feierei, bei dir wir auch viele neue Leute kennengelernt haben kam dann auch der Tag sich voneinander zu verabschieden. Die Jungs mussten weiter nach Darwin.
Achja, fast vergessen aber definitiv eines der coolsten Erlebnisse in letzter Zeit. Am Ostermontag sind wir mit etwa 50 Leuten und dem Boot von Dave (dem Besitzer des Hostels) zur Carnac Island gefahren. Unterwegs haben wir Delfine gesehen und auf der Insel selber dann auch Seelöwen (Seals) in freier Wildbahn. Man konnte ziemlich nahe an sie ran, jedoch wurde davon abgeraten. Aber wie soll das funktionieren nach dem die Druckbetankung auf dem Boot schon direkt nach dem ablegen angefangen hatte ;-) Auf dem Rückweg haben wir dann vor der Skyline "geparkt" und den Abend mit den angesagten Housebeats und dem was noch an Getränken auf dem Boot war ausklingen lassen. It was nice!!!

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