Donnerstag, 6. Mai 2010

Statusmeldung Teil II

Wir waren also immer noch in diesem Drecksschuppen untergebracht und es wurde immer mehr klar das in unserem Zimmer definitiv Bed Bugs (Bettwanzen) die Kontrolle übernommen hatten. Nicht nur Shu Chi sondern auch Sachin ein Inder wurden in der Nacht von den Viechern attackiert. Langsam hatte ich auch ein ungutes Gefühl jedesmal wenn ich zu Bett ging, denn ich könnte das nächste Opfer werden. Wir haben zwar täglich neue Bisse gemeldet, aber wirklich gekümmert wurde sich darum nicht. Es sollte angeblich ein Spezialist aus Queensland kommen, bla, bla, bla... Da wurde eigenmächtig die chemische Keule aus dem Baumarkt ausgepackt und der ganze Raum damit verpestet. Das Beste daran die Zimmer waren wie Bunker, es gab kein einziges Fenster. Einfach nur eklig. Irgendwann haben wir uns dann auch mal im Internet über diese Plagegeister schlau gemacht und nach dem wir nun wussten wo sie sich verstecken, nämlich nicht unbedingt im Bett sondern an Wänden, Ritzen, Steckdosen etc. und wie sie aussehen begannen wir selbst das Zimmer zu inspizieren. Wir waren geschockt, hat man das Feuerzeug in eine dieser Ritzen in der Wand gehalten kamen sie in Strömen heraus. Für uns war das genug, wir verliessen fluchtartig und mit Panik in den Augen das Hostel und nahmen auch die Rezeptionisten mit die mit Abstand am allermeisten dieser Attacken über sich hatte ergehen lassen. Komisch nur das Jakob und ich verschont geblieben sind. Unsere Theorie: Zehn Tage feiern haben unser Blut wahrscheinlich für Bed Bugs ungeniessbar gemacht... Haha!!!
Also sind wir wieder zurück nach Cottesloe an den Strand gezogen, wo man sich abends die schönsten Sonnenuntergänge ansehen kann...
Von dort aus begannen wir dann auch mit der "Jobsuche".
Nebenbei bleibt zu erwähnen das wir nach knapp zwei Wochen in Perth, Tony an andere Backpacker verkauft haben. Einen davon haben wir auf Tassie kennengelernt, sie brauchten unbedingt einen fahrbaren Untersatz um möglichst günstig nach Broome zu kommen. Er fährt wohl auch immer noch und ist mittlerweile auch in Broome angekommen, hat allerdings unterwegs wieder einmal Bekanntschaft mit Kängurus machen müssen und ist jetzt auf einem Auge blind. Hoffentlich machen die Jungs nicht zu viel Mist, denn wir konnten es nicht ummelden und die Registrierung läuft noch einen Monat auf meinen Namen.
Der Autoverkauf zu diesem Zeitpunkt stellte sich nicht gerade als Vorteil heraus. Bei meinem ersten Gespräch in einer Jobagentur, fragte man mich ob ich mobil sei... Ooops, Auto gerade verkauft. Kauf ein neues und komm wieder, hiess es dann in etwa. Also bin ich auf der Suche nach was Neuem...
Jakob ist wieder nach Northbridge (Stadtteil von Perth) gezogen er hat mittlerweile seinen zweiten Job als Lackierer hier angefangen. Und ist scheinbar auch der einzige der absolut keine Probleme hat einen Job zu finden. Die Branche boomt im Moment. Es gab vor mehreren Wochen ein heftiges Unwetter in Perth bei dem nicht nur die Stadt in Mitleidenschaft gezogen wurde sondern auch ein Haufen Fahrzeuge. Ich habe noch nie so viele Autos mit Hagelschäden rumfahren sehen. Da diese ja von den meisten Versicherungen bezahlt werden, stehen sie Schlange vor den Lackierwerkstätten.
Irina macht eine ganz besondere Erfahrung und arbeitet 1500km über Perth in einem Country Pub umgeben von Einheimischen (Hiesigen ;-)) die dort in den Minen ihr Geld verdienen.
Helene möchte ihr zweites Jahr in Australien machen und sucht verzweifelt nach Farmjobs, scheint aber nicht so einfach zu sein, alle Jobs sind scheinbar vergriffen oder man muss echt die richtigen Leute kennen.
Ja und ich erhole mich immer noch von den schweren Strapazen meines mittlerweile seit acht Monaten andauerndem Urlaubs. Nebenbei muss ich so schwierige Entscheidungen treffen wie z.B. Soll ich Mitte Juni für zwei Wochen nach Bali fliegen??? Hmmm, die Flüge sind so günstig, Hin- und Rückflug für $340, tja mal sehen...
Da ich kein Tagebuch führe im Moment, sind die Einträge ein bisschen durcheinander. Habe total vergessen zu erwähnen das wir uns vom Kings Park aus das Red Bull Air Race angesehen haben. Für meinen Geschmack hatten wir nicht gerade den besten Platz erwischt, aber wir sind total unorganisiert losgezogen und waren zu dem auch noch viel zu spät dran. Haben die Nacht davor wieder mächtig irgendwo auf den Putz gehauen und sind mit einer ganzen Scharr voller Kater da hoch ;-) Alles in allem war's ein ganz cooles Erlebnis und beeindruckend zu sehen wie die Piloten ihre Fluggeräte beherrschten. Außerdem war's umsonst und das Wetter war Bombe... Wie eigentlich schon die ganze Zeit seit wir hier sind.
Gestern sind Helene und ich wieder umgezogen nach Northbridge. Leben jetzt wieder mit Jakob unter einem Dach, allerdings alle in verschiedenen Zimmern. Das Leben am Strand war auf Dauer zu teuer und hat mich ziemlich genervt. Das Geld das wir da für die Übernachtungen einsparten gaben wir in der Woche und speziell am Wochenende für Bus, Bahn und Taxi in die Stadt aus. Und ich kam mir jedesmal wie ein Schulkind vor wieder mit dem Bus zu fahren. Noch eine Sache die für Northbridge spricht, hier gibt's viel mehr Fast Food...

MUTTI WIR VERMISSEN DEIN ESSEN!!!

Ihr hört wieder von uns...

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